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Vertiefungen

Outdoor: eine kollektive Verantwortung

Outdoor: eine kollektive Verantwortung
Teilnehmer dieses von Giorgio Tartaro moderierten runden Tisches sind der Architekt Gianandrea Barreca, Alessandro Gandolfo vom Konzern Gavio, Alessandro De Grandis Partner von Fondamenta Srl sowie Davide di Marcantonio und Paolo Amoretti von Corradi.

Bei diesem Treffen wird ein wichtiges Thema diskutiert: Das Verständnis des Outdoor-Bereichs als eine Mission auf der Suche nach neuen Kodexen und Verantwortlichkeiten im Rahmen eines größeren Projekts zahlreichen mitwirkenden Akteuren.
 
Einen interessanten Standpunkt äußert diesbezüglich Gianandrea Barrecca, der die Einleitung zu diesem Thema gibt und erklärt, dass das Outdoor ein Bereich ist, den der Architekt als eine Grenze zwischen Innenbereich – zum Beispiel unserem Haus – und Außenbereich, also dem öffentlichen Raum definiert.
Er führt diesen Gedanken weiter aus: „Wenn wir an den Laubengang, die Loggia, das Broletto (den eingefriedeten Hof) oder das Haus mit Innenhof als Elemente sehen, können wir sie ausnahmslos als mehrdeutige Grenzbereiche zwischen Privat- und Gemeinschaftseigentum definieren.”
 
Tartaro führt dieses Gespräch weiter und schneidet dabei das Argument des Outdoors im Immobilienbereich an und überlässt das Wort seinen Gästen. Früher spielten die Terrasse oder der Außenbereich im Gesamtkontext eines Projekts eine vergleichsweise geringe Rolle. Heute misst man diesen Bereichen hingegen eine wesentliche Bedeutung zu. Einst war die Terrasse ein Element, das mit den obersten Stockwerken eines Gebäudes, mit Penthäusern oder allgemein mit Räumlichkeiten mit hohem Prestige in Zusammenhang gebracht wurde: Heute gehört zu jedem Gebäudetyp ein Outdoor-Bereich, der die Morphologie dieser Bauten verändert und einen Übergang von einer Vorhangfassade zu organischeren Räumen zeichnet.
Das Thema der Änderung des Erscheinungsbilds eines Gebäudes durch eine Bereicherung, eine Erweiterung von Außenbereichen (ob privat oder kollektiv) wird viel diskutiert und macht deutlich, dass nach der Corona-Pandemie einige Bedürfnisse ans Licht gekommen sind, die bis dato nur latenter Natur waren.
 
Aber welcher ist der richtige Schlüssel, um einen so komplexen Prozess, an dem viele Akteure beteiligt sind, zu koordinieren? Angefangen von externen Auftraggebern, über die Endverbraucher, Designer, Architekten bis hin zu Verwaltungen.
Darin sind sich die Gäste unseres runden Tisches alle einig: der Dialog.
Dialog bedeutet nicht einfach nur gleicher Meinung zu sein, sondern eine visionäre und werterelevante Synthese zu erreichen, um eine solche Synergie zu schaffen, die das Festlegen eines gemeinsamen Wegs ermöglicht.
 
Paolo Amoretti äußert sich hierzu mit den Worten: „Outdoor, Interieur, Exterieur und Landschaft werden durch die Gestaltung zu einem herausragenden, von großer Euphorie und Möglichkeiten geprägten Moment.“ Und fährt fort: „Der richtige Ansatz führt über Schemata. Ein Team von Geschäftsleuten und Marketing-Profis, die unter der Leitung des Architekten gemeinsame Ziele haben.
Die eigentliche Herausforderung für die Unternehmen besteht darin, bereit zu sein, auf diese Bedürfnisse einzugehen: Corradi engagiert sich seit jeher für den Dialog mit allen an einem Projekt Beteiligten, insbesondere aber dafür, die Bedürfnisse der Verbraucher zu verstehen.


 
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Zuletzt äußerst sich Davide di Marcantonio mit den Worten: „Die Bedeutung des Außenbereichs hat sich verändert: Heute lassen sich ein Haus oder eine Wohnung ohne Outdoor-Bereich nur noch schwer verkaufen. Dies erfordert eine Erziehung hin zum Wert des Outdoors, wo der Außenbereich eines Wohngebäudes mit Respekt für die Fassade, die Landschaft, die Mehrfamilienhäuser und die Privatsphäre ausgelegt werden muss.”
Welche Bedeutung kommt dem Thema „Privatsphäre“ bei einem Outdoor-Bereich zu? Laut Di Marcantonio:
„Es ist ein Fakt, dass bei einer Verlagerung unseres Lebens nach draußen ein Teil unseres Lebens zwangsläufig auch eine urbane Komponente erhält. Diesbezüglich ist aktuell eine bedeutende Wahrnehmungsänderung im Gange. Der Außenbereich nimmt einen funktionalen und genussorientierten Wohlfühlcharakter an und muss sich nicht zwangsläufig verstecken.”
 
Die Dichotomie zwischen „privat“ und „öffentlich“ berührt immer unterschiedliche Themen: Ein privater, in einen offenen und öffentlichen Raum eingefügter Outdoor-Bereich setzt eine Kodifizierung voraus. Wenn wir über Stadtplanung sprechen, müssen wir uns an Richtlinien halten, die Ausdruck dessen sind, was die Stadt im Laufe der Zeit zum Ausdruck gebracht hat. Ihr Zweck ist es, zu normalisieren, was spontan entstanden ist, und die architektonische sowie landschaftliche Identität einer Straße, eines Platzes oder einer Stadt zu umreißen.

 
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Wenn wir den Gedanken auf unser europäisches Territorium erweitern, das reich an verschiedenen Kulturen und Traditionen ist, wird schnell deutlich, dass die Aufgabe all derjenigen, die für die Gestaltung von Außenbereichen zuständig sind, enorm wichtig ist: der Respekt der Landschaft, in der man arbeitet – einer Landschaft, die mit ihrer Vielfalt Italien zu einem der landschaftlich, künstlerisch und architektonisch schönsten Länder der Welt macht.
 
 
 

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